Das gute Wasser…

…und was das mit Wertschätzung zu tun hat

 

Hallihallo und herzlich Willkommen zum Artikel von dieser Woche! Schön, dass du wieder dabei bist. 

 
Wir alle wissen, dass Kinder Wasserspielereien lieben. Und nicht genug davon bekommen können. 
 
Oder dass Kinder gerne experimentieren: da werden die Nudeln im Wasserglas versenkt oder es wird ausprobiert, wie lange an der Toilettenpapierrolle gedreht werden kann, bis kein Papier mehr auf der Rolle ist. 
 
Und bestimmt kennst du noch zahlreiche andere Beispiele…
Du bist mehr als pädagogische Fachkraft oder Erzieher*in - du bist eine Zukunftsfee

Dürfen Kinder sich ausprobieren?

 Das ist die Frage, die wir in den Fortbildungen immer wieder diskutieren. Ich empfehle hier immer den Gebrauch meiner Zauberfrage: 
 
 

Was könnte schlimmstenfalls passieren?

 Und wenn das Verhalten keine Menschen gefährdet oder keine Gegenstände mutwillig zerstört, dann spricht nichts dagegen, die Kinder experimentieren zu lassen.
 
 

ABER… Wie lernen Kinder dann Wertschätzung? 

Das ist die häufigste Frage oder das geläufigste „Gegenargument“. Kinder würden ja keinen Respekt vor der Umwelt erwerben, wenn sie nicht dazu angehalten werden, die Materialien sorgsam zu nutzen.
 
 

Vorsicht!

Häufig versteckt sich hinter diesen Gedanken, der eigene Biographierucksack. Und die damit einhergehende innere Blockade Kindern mehr Freiraum zu schenken.
 
 

Wie geht das jetzt mit der Wertschätzung?

Kinder lernen Empathie, wenn sie Empathie erfahren haben. Und genauso ist das mit der Wertschätzung: Kinder, die mit ihren Bedürfnissen geachtet und geschätzt werden, lernen genau dieses Verhalten. 
 
 

Wie wertschätzend verhalten wir uns? 

Stell dir mal folgende Situation vor: Kind steht am Wasserhahn. Wasser an. Du machst den Hahn aus. Kind wieder an. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. Aus. An. usw. 
 
Fragen an dich: 
  • Wie lange bleibst du wie ruhig? 
  • Wer setzt sich am Ende durch? 
  • Wie glücklich bleibt das Kind? 
  • Und du?
 

Meine Erfahrung: 

Der Grad an Wertschätzung, den wir dem Kind entgegenbringen, nimmt mehr und mehr ab. Viele von uns beginnen zu schimpfen oder nehmen das Kind aus der Situation.
 
Wir sagen dann, das Kind muss lernen die Dinge – hier das Wasser – wertzuschätzen.
Und denken, dass das klappen könnte, indem wir das Kind unfreundlich behandeln.
 
Weil angeblich das Kind selbst schuld ist.
 
 

Ehrlich? Das ist Blödsinn! 

Kinder lernen nur Wertschätzung, wenn sie selbst Wertschätzung erfahren.
Wollen wir wirklich behaupten, dass Wasser wertvoller ist, als das Kind?
 
 

Das kann doch nicht sein! 

Hier regnet es mitunter ohne Unterlass. Wir haben Wasser ohne Ende. Wir erlauben uns selbst zu duschen, zu baden, unnötigen Kaffee zu trinken – ganz zu schweigen von all den Nestle-Produkten die viele von uns kaufen. 
 
Und wir verbieten Kindern mit Wasser zu spielen, weil dadurch Wasser verschwendet wird? Das ist doch absurd. 
 
Jetzt kommt im nächsten Schritt die Kostenfrage. Hier möchte die Frage an die Leitungen unter euch stellen: Welcher Träger hat sich schon mal über die Wasserkosten echauffiert? 
 
Und wieviel Wasserspiele wären möglich, wenn ihr dafür ein Plastikspielzeug weniger kaufen würdet?
 
 

Wie lernen Kinder Wertschätzung? 

Indem wir ihnen mit Wertschätzung begegnen. Indem sie die Erfahrung machen dürfen, dass sie gut sind, so wie sie sind. 
 
Indem wir mit gutem Beispiel vorangehen: Und wertschätzend mit der Umwelt umgehen. Dazu gehören Aspekte wie: Wieviel Wasser verbrauchen wir selbst. 
 
Wann kaufen wir Dinge, die in Plastik eingepackt sind. Wo und wann fahren wir Auto, wenn wir genauso gut zu Fuß/mit dem Fahrrad/öffentlich fahren könnten. 
 
Wo kaufen wir Dinge, die wir eigentlich gar nicht brauchen würden. Wieviele Tiere essen wir? 
 
Wie wertschätzend wurden diese behandelt? Fragen über Fragen, die verdeutlichen, wie sehr das Thema Wertschätzung auch unser eigenes Thema sein muss.
 
 

Zusammenfassung 

Ich bin sehr wohl der Meinung, dass Kinder Wertschätzung lernen müssen. Das passiert jedoch ganz automatisch, wenn wir den Kindern so begegnen. Und wenn Kinder von uns lernen, wie Wertschätzung geht.
 
Am Beispiel Wasserhahn bedeutet das: Solange das Kind mit dem Wasser spielt, ist es wertschätzend das Kind weiter spielen zu lassen. Wenn das Kind weg geht und das Wasser laufen lässt, darf es erfahren, dass wir das Wasser ausdrehen, wenn es keiner mehr benutzt.

Danke 🙂

…dass du dir die Zeit genommen hast, meinen Artikel zu lesen.

Hat er dir gefallen? Hast du eigene Erfahrungen dazu, oder eine Frage? Dann schreib´ uns hier in die Kommentare, das würde mich riesig freuen!

Und denk immer daran: Wenn die Erzieher glücklich sind, geht es den Kindern gut. Und gemeinsam schaffen wir eine Welt, in der es sich zu leben lohnt!

Ich wünsche Dir noch einen wunderschönen Tag! – Lass Dein Glück strahlen!

unterschrift-uli

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